1985 hatten Jugendliche aus der Pfarrei St. Josef die Idee, im Jugendheim einen Dritte-Welt-Laden zu eröffnen, in dem sie Produkte aus der Dritten Welt verkaufen und Informationen austauschen wollten.
Durch einen Aufruf in den Pfarrnachrichten machten sie das Projekt bekannt und warben um Förderer und Mitstreiter*innen (daran hat sich übrigens bis heute nichts geändert).
Am 2. Juni 1985 wurde aus der Idee ein konkretes Projekt und der Laden bei einem Pfarrfest eröffnet.
Um den Anspruch zu verfestigen, dass es sich nicht um einen normalen Verkaufsladen handelt, sondern dass es beim Verkauf der Produkte um gerechte Entlohnung der Menschen geht, die die Waren produzieren, wurde er beziehungsreich EINE-Welt-Laden genannt.
Schon damals waren die Waren ein wenig teurer als die im Supermarkt, begründet durch faire Entlohnung der Produzenten und Produzentinnen und Einsparungen innerhalb des Betriebssystems, z.B. durch ehrenamtliche Mitarbeit.
Das damals noch kleine Sortiment wurde schon bald durch Umweltpapier erweitert, als Zeichen dafür, dass jede/r einen Beitrag zum Schutz der Natur leisten sollte.
Im Laufe der Zeit fand der EINE-Welt-Laden immer mehr Anklang, auch über die Gemeindegrenzen von St. Josef hinaus. Christoph Meiser, der erste Leiter des Ladens: "Viele Kunden haben eben begriffen, dass das Kaufen von EWL-Produkten ein Stück Entwicklungshilfe ist."
Neben Kaffee, Tee, Honig und Rotwein waren nun auch Matten, Handtücher, Körbe und Teppiche im Angebot.
Zu den Aufgaben gehörte aber auch anfangs schon die Bildungsarbeit. Zahlreiche und vielfältige Informationen über Entwicklungshilfe wurden vom EWL-Team initiiert und in Zusammenarbeit mit der Stadt Langenfeld, der Volkshochschule und anderen Organisationen angeboten.
Innerhalb von mehr als dreißig Jahren ist der Laden mehrmals umgezogen. Während der großen Renovierung des Jugendheims 1989 z.B. fand er in der kleinen Kapelle in der Kirche seinen Platz.
Schon nach kurzer Zeit hatte sich der EINE-Welt-Laden in Langenfeld etabliert und feierte es als großen Erfolg zusammen mit zahlreichen anderen Weltläden in Deutschland, dass sich die Grundidee des "Fairen Handels" durchgesetzt hatte.
Als ein weiteres Ziel galt es nun, Überzeugungsarbeit zu leisten im Hinblick auf das Konsumieren fair gehandelter Produkte z.B. bei der Stadt Langenfeld.
So wurde im September 2001 dem damaligen Bürgermeister Magnus Staehler im EWL ein Frühstückskorb fair gehandelter Produkte überreicht. Es sollte gezeigt werden, wie vielfältig das Sortiment an fair gehandelten Produkten ist.
Damals wie heute gibt es im Weltladen Produkte aus fairem Handel von hoher Qualität zu kaufen. Längst ist das Angebot reichhaltiger geworden aber immer noch gleich ist das Ziel, Menschen zu unterstützen, deren Lebensbedingungen schlechter sind als unsere.
Wechselnde Besetzungen im Leitungs- und Verkaufsteam, unterschiedlich nach Alter und Beruf, einig im Bedürfnis mit der ehrenamtlichen Tätigkeit etwas Sinnvolles und Befriedigendes tun zu können.
Es ging nie darum bloß Spenden zu sammeln, sondern langfristig an einem gerechten Welthandel mit zu arbeiten.
Seit Januar 2021 ist der EINE-WELT-LADEN selbständig.
Steuerrechtlicheliche Gründe waren der Anlass,
den eingetragenen Verein unter dem Namen
Partnerschaft Faire Welt St. Josef e.V. zu gründen.